E202 Kaliumsorbat – schädlich oder nicht?

Bei Kaliumsorbat handelt es sich um das Kaliumsalz der Sorbinsäure. Auch die Bezeichnung Potassium Sorbat (INCI) wird für die Benennung des feinkristallinen, weißen und geruchlosen Pulvers verwendet. Die chemische Summenformel ist C6H7KO2. Innerhalb der EU ist es als Lebensmittelzusatzstoff gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 zugelassen. Hier trägt es die Nummer E202.

Es wird als Konservierungsmittel für verschiedene Lebensmittel, ferner auch einiger Arzneimittel, Getränke, Tabake und Kosmetikerzeugnisse eingesetzt. Grundsätzlich wird der Stoff bei gesunden Menschen ähnlich einer Fettsäure verstoffwechselt.

Experimentelle Laborversuche ergaben eine gewisse genotoxische Positivität auf Lymphozyten, die Bestandteile der Leukozythen (weiße Blutkörperchen) sind. Als sogenanntes Genotoxin muss der Stoff aber nicht zwingend karzinogen oder mutagen sein.

Alle Infos zu Kaliumsorbat E202


Alle Infos zu Kaliumsorbat E202

Der Stoff kommt natürlich in den unreifen Früchten der Ebereschen (Sorbus aucuparia) vor. Daneben wird das Kaliumsalz der Sorbinsäure in einer mehrstufig verlaufenden chemischen Reaktion aus der Sorbinsäure synthetisiert.

Als Konservierungsmittel kann es das Wachstum von Schimmelpilzen, Hefen und einiger Bakterienstämme hemmen. Eine direkte keimtötende Wirkung hat der Zusatzstoff nicht.

Kaliumsorbat wird ähnlich der Sorbinsäure (E200) eingesetzt, ist allerdings vergleichsweise besser löslich. In saurer Umgebung (pH-Wert unter 6,5) ist der Stoff am wirkungsvollsten.

Es ist in Wasser und Fett löslich und beeinflusst in Mengen, die für die Konservierung notwendig sind, den Geschmack von Lebensmitteln nicht.

  • Steckbrief Art des Stoffes: konservierender Zusatzstoff für Lebensmittel, Getränke, Arzneien und Kosmetikprodukte
  • Toxizität: keine; der ADI-Wert von 11 mg pro kg Körpergewicht soll beachtet werden
  • Vegan: Ja
  • Halal: Ja
  • Potenzial Allergien auszulösen: Nein
  • Wasserlöslich: gute Wasserlöslichkeit
  • Hitzebeständig: Entzündungstemperatur >150 °C;
  • Schmelzpunkt des kristallinen Pulvers: >205 °C (Zersetzung)
  • max. erlaubte Dosierung: max. 11 mg pro kg Körpergewicht (nach EFSA)

Ist Kaliumsorbat schädlich und ungesund?

Der ADI-Wert für die Summe von Sorbaten und Sorbinsäure (Acceptable Daily Intake) in einer täglichen Aufnahmemenge ohne signifikantes Gesundheitsrisiko liegt bei 11 mg pro kg Körpergewicht.

Die “EFSA” (European Food Safety Authority) stuft den Lebensmittelzusatzstoff demnach als unbedenklich ein. Der Stoff wird im Fettsäurestoffwechsel des gesunden Menschen vollständig abgebaut.

Als Ergebnis isolierter Hauttests waren allergieähnliche Hautausschläge gesehen worden. Unverträglichkeitsreaktionen sind sehr selten.

Ist E202 vegan?

Ja, E202 ist vegan. Sowohl Vegetarier als auch Veganer können bei Produkten mit Kaliumsorbat bedenkenlos zugreifen. Der Zusatzstoff hat keinen tierischen Ursprung.

Ist E202 Halal?

Ja, E202 ist Halal, Kaliumsorbat enthält kein Ethanol. Der Stoff ist außerdem vollkommen frei von Zutaten tierischen Ursprungs.

In welchen Lebensmitteln kommt E202 zum Einsatz?

E202 wird als Konservierungsstoff in einem breiten Spektrum von Lebensmittelerzeugnissen eingesetzt, so beispielsweise in Fertiggerichten, Dips und Soßen, Brotaufstrichen, Milchprodukten, Margarine, Senf, Ketchup, Mayonnaise, Fleisch- und Fischerzeugnissen, Geflügelerzeugnissen, Wurstwaren und Gemüsekonserven.

Es wird zur Konservierung verschiedener Getränken, so auch in der Weinherstellung verwendet und findet auch Anwendung in einigen Medikamenten und Kosmetikprodukten.

Lebensmitteln mit E202 zum Einsatz


Aktuelle Studien zu E202

Mit der Frage, ob Kaliumsorbat mutagene oder toxische Wirkungen in Lymphozyten induziert, beschäftigen sich aktuelle Studien:

  1. Hier kann man sich die Studien anschauen: Link
  2. Eine weitere Untersuchung findet man hier: Toxicology of sorbic acid and sorbates: Link 

Die Studien ergänzen die Einstufung des Zusatzstoffes durch die European Food Safety Authority als unbedenklich für gesunde erwachsene Menschen. Einzuhaltender Grenzwert ist allerdings der genannte ADI-Wert.

Ein inflationärer Einsatz in nahezu gleichzeitig konsumierten Lebensmitteln kann zu stärker ausgeprägten Grenzüberschreitungen führen, die gesundheitlich bedenklich erscheinen.


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