Rhabarber – Obst oder Gemüse?

Botanisch betrachtet gehört Rhabarber zur Familie der Knöterichgewächse (Plygonacea). Herstellen kann man aus ihm beispielsweise Kompott, Saft oder Konfitüre. Aufgrund seiner Zubereitung und seines säuerlich-erfrischenden Geschmacks wird er oft als Obst eingestuft.

Gemüse wird im Allgemeinen eher mit einem salzigen oder herzhaften Geschmack verbunden. Aber auch das kann Rhabarber – herzhaft schmecken. Dies gelingt, wenn er als Zutat im Salat verwandt oder als Chutney zubereitet wird.

Rhabarber Obst

Ist Rhabarber ein Obst oder ein Gemüse?

Die Frage, ob Rhabarber Obst oder Gemüse ist, kann eindeutig beantwortet werden. Der Gemeine Rhabarber (Rheum rhabarbarum) ist ein Gemüse. Er ist eng verwandt mit dem Sauerampfer, der auch zu den Knöterichgewächsen gehört.

Wie unterscheiden sich Obst und Gemüse?

Obst entwickelt sich aus den befruchteten Blüten einer Pflanze. Gegessen wird bei Obst demnach der Fruchtstand einer Pflanze. Bei Gemüse sind es oftmals die Wurzeln, Stiele oder Blätter von krautigen Pflanzen, die verarbeitet und entweder roh oder gekocht verspeist werden.

Bei Rhabarber sind es nicht die Fruchtstände, sondern die fleischigen Blattstiele (Stängel, Stangen), die gegessen werden. Rhabarber Obst oder Gemüse – Rhabarber ist ein Stangengemüse.

Ist Rhabarber ein Wurzelgemüse?

Rhabarber Obst oder Gemüse (Wurzelgemüse)? Nein, Rhabarber ist kein Wurzelgemüse. Zu den Wurzelgemüsen gehören jene Nutzpflanzen, deren nährsoffreiche Wurzeln (Speicherwurzeln), die sogenannten Rüben, in der Küche verarbeitet werden.

Das sind zum Beispiel Karotten, Radieschen, Rote Beete, Steckrüben oder Rettiche. Auch bei der Rhabarberpflanze entsteht aus der Hauptwurzel eine dicke Rübe. Gegessen werden aber die Blattstiele von Rhabarber, die meist geschält oder geschnitten werden.

Die Frage, Rhabarber Obst oder Gemüse, ist berechtigt und beantwortet – Rhabarber ist ein tolles Stangengemüse, das sich vielseitig, herzhaft oder süß-säuerlich zubereitet lässt. Es enthält eine Menge Mineralstoffe und Vitamine, etwa Kalium, Vitamin C und Eisen.

Von Schädlingen ist die Pflanze zudem selten befallen, was mit einer geringen Belastung von etwaigen Pflanzenschutzmitteln einhergeht. Wichtig zu wissen: Rhabarber enthält Oxalsäure, genauso wie einige andere Gemüsesorten auch, etwa Spinat, Rote Beete oder Petersilie.

Wenn folgende Ratschläge beachtet werden, stellt dies aber kein Problem dar und Rhabarber wird zum Genuss:

  • Nur ab und zu Rhabarbergerichte genießen und als etwas Besonderes schätzen
  • Rhabarber am besten kochen oder blanchieren
  • Kochwasser oder Blanchierwasser wegschütten und nicht weiterverwenden
  • gerne im Zusammenhang mit kalziumreichen Lebensmitteln essen, etwa Nüssen, Vanillesoße, Milch oder Joghurt
  • Rhabarber vor der Zubereitung am besten schälen – Bei Nierenerkrankungen oder Harnsteinen lieber auf andere leckere Gemüsesorten ausweichen

Rhabarber Gemuese

Welche Rhabarbersorten sind bei Hobbygärtnern besonders beliebt?

  Aroma Eigenschaften
Holsteiner Blut milder, säuerlicher Fruchtfleisch grünlich, manchmal zartrosafarben, rote Stängelenden, hoher Zuckergehalt, mittelfrühe
Holsteiner Edelblut feiner, milder Fruchtfleisch rot, Stängel durchgehend rot
Goliath milder, leicht herber Fruchtfleisch grün, Stiele dick und rötlich, mittlerer Säuregehalt, größte Rhabarberart (Stiellänge bis zu einem Meter, Pflanze bis 1, 80 Meter).
Valentine säuerlicher Fruchtfleisch rot, recht dicke, rote Stangen bis 30 cm Länge, säurearm, behält Farbe beim Kochen, zerfällt kaum, reift spät

Wann ist Saison für Rhabarber?

Rhabarber und der Frühling gehören zusammen. Die Rhabarbersaison beginnt etwa Anfang April und geht bis Ende Juni. Traditionell gilt der 24. Juni, der Johannistag, als letzter Tag, an dem Rhabarber geerntet werden sollte.

Auch nach diesem Zeitpunkt wächst die Pflanze weiter. Jedoch steigt ihr Oxalgehalt dann an. Außerdem braucht Rhabarber auch Zeit zum Regenerieren, um dann im nächsten Jahr als erstes Frühlingsgemüse wieder Freude zu bereiten.

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Alexander Wittmann
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